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Kunststoffrecycling

Es tut sich was beim Kunststoffrecycling bzw. in den Bemühungen dazu. Ein Blick in die aktuelle Ausgabe des Euwid Recycling zeigt gleich mehrere diesbezügliche Berichte. So wird vermerkt, dass die Discounter Aldi und Lidl den Anteil an Kunststoffrezyklaten in ihren Eigenmarkenverpackungen erhöhen wollen. Aldi strebt einen Anteil von 30% bis 2025 an und will zugleich das Gewicht der Verpackungen um 30% reduzieren. Bis Ende 2022 sollen zudem alle Eigenmarkenverpackungen recyclingfähig sein. Lidl plant bis 2025 20 % Rezyklateinsatz, 20 % weniger Kunststoffverbrauch in den Verpackungen und bis Ende 2021 den Verzicht auf schwarze Kunststoffe bei Eigenmarkenverpackungen. Der erhöhte Rezklateinsatz gelingt insbesondere durch neue Techniken im Multilayer-Verfahren. So wird das Rezyklat meist als Mittelschicht in die Verpackungen eingebracht.

Dazu passt auch die Meldung zu einem Diskussionspapier der Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Papier (AGVU) und der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK) zur Steigerung des Rezyklateinsatzes in Kunststoffverpackungen. Das Diskussionspapier soll Vorschläge für die nächste Bundesregierung im Sinne einer Dreifachstrategie aus Mengen- und Qualitätssteigerung von Rezyklaten, Abbau rechtlicher Hindernisse und Einführung eines durchdachten Fördermodells bieten. Im Kern enthält das Papier zwei unterschiedliche Quotenmodelle für Hersteller bzw. Inverkehrbringer zu einem gesetzlich festgelegten Rezyklateinsatz.

Eine weitere Meldung betrifft die Dualen Systeme. Im Verpackungsgesetz ist in § 21 vorgesehen, dass die Dualen Systeme ökologische Anreize bei den Lizenzentgelten für Verpackungen, die gut zu recyceln sind und Rezyklate enthalten, schaffen müssen. Bisher war dies allerdings wenig erfolgreich, so dass der Gesetzgeber hier nachsteuern will. Nun schlagen die Dualen Systeme eine wettbewerbsneutrale Lösung vor. Nach den Vorstellungen der Dualen Systeme sollen in dem Anreizmodell alle Materialfraktionen gleichermaßen einbezogen werden. Lediglich Verpackungen, die zu einem hohen Anteil recyclingfähig sind, würden von der Zahlung fester, für alle Systeme identischer, Zuschläge je Fraktion ausgenommen.

Einen ganz anderen Ansatz zum Kunststoffrecycling liefert ein Projekt, das der Autohersteller Audi zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durchgeführt hatte. Hier geht es um chemisches Recycling, also der Herstellung von chemischen Grundstoffen wie Pyrolyseöl aus Kunststoffgemischen, das dann wieder zur Produktion von neuen Kunststoffen eingesetzt werden kann. Eine erste Abschätzung zeigt, dass das chemische Recycling sowohl aus wirtschaftlicher und auch aus ökologischer Sicht der energetischen Verwertung überlegen sein kann. Zudem kann ein Großteil des Kohlenstoffs im Kreis geführt werden und damit der CO2-Ausstoß deutlich reduziert werden. In der Vergangenheit sind ähnliche Projekte noch auf Grund der fehlenden Wirtschaftlichkeit gescheitert.

Alle Ansätze zeigen, dass die Circular Economy voranschreiten wird. Und das ist nach unserer Ansicht eine gute Nachricht.

Kontakt

Horst Gmeiner
T   +49  89  895 46 15 – 1
@  h.gmeiner@lomex-eqs.de

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